Rund um die KHW

Juli 2013 | Presseinformation

Das Wetter zeigte sich eines Sommerempfangs würdig. So waren am Donnerstag bei angenehmen Temperaturen zahlreiche Gäste der Einladung der Kreishandwerkerschaft Nürnberg und ihrem Kooperationspartner, der VR Bank Nürnberg, zum alljährlichen Sommerempfang ins Hotel Sheraton Carlton in Nürnberg gefolgt. Prominentester Gast des Abends war der Bayerische Finanzminister Dr. Markus Söder. In seinem Grußwort betonte er, wie wichtig gerade das Handwerk und der Mittelstand für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft sind. Die Metropolregion Nürnberg zu fördern, sei Ihm ein besonderes Anliegen.

Zuvor hatte Kreishandwerksmeister Achim Hanisch in seiner Rede für mehr Handeln und weniger Reden plädiert. Damit wandte er sich im Hinblick auf die im Herbst anstehenden Wahlen besonders an die anwesenden Politiker. So begrüßte er seine Gäste mit einem Zitat von Alfred Dregger: „Unser Reichtum sind nicht die Mundwerker, sondern die Handwerker.“ Die bevorstehenden Wahlen im Herbst seien ein guter Anlass, „einmal wieder daran zu erinnern, dass Reden zwar Silber, Handeln aber Gold ist“, betonte Hanisch. Nach der Landtagswahl in Bayer müsse sowohl die neu gewählte Bayerische Staatsregierung als auch der Bayerische Landtag deshalb aktiv die Weichen stellen für eine erfolgreiche handwerks-, mittelstands- und wirtschaftliche Politik. Hanisch griff die wichtigsten Forderungen des Bayerischen Handwerkstags für die kommende Legislaturperiode auf. Den Wahlprüfsteinen“ Energie- und Bildungspolitik wies er dabei eine besondere Bedeutung zu. So betonte er, dass auch in Zukunft eine sichere, wirtschaftliche und wettbewerbsfähige Energieversorgung gewährleistet sein müsse und wies darauf hin, „dass der Mittelstand nicht der „Zahlmeister“ der Energiewende sein darf“. Im Hinblick auf die Bildungspolitik plädierte er dafür, das bewährte bayerische Schulsystem zu erhalten und die Berufsorientierung in Schulen noch weiter auszubauen und zu fördern. Gerade die vielfältigen Karrierechancen im Handwerk solle den jungen Menschen stärker vermittelt werden, so Hanisch. Gleichzeitig betonte er aber auch: „Natürlich ist es nicht damit getan, unseren Auszubildenden eine goldene Zukunft zu versprechen. Es muss dafür gesorgt sein – und auch hier sind die Politiker gefragt – dass die Ausbildungsstätten jeweils auf dem neuesten technischen Stand sind. Mit einem kritischen Blick auf die derzeit immens hohe Jugendarbeitslosigkeit gerade in Südeuropa wie Hanisch darauf hin, dass auch hierzulande trotz anhaltendem Fachkräftemangel, nicht alles im  grünen Bereich ist. In der Metropolregion Nürnberg gebe es erschreckend viele Jugendliche, die ihre Ausbildung abbrechen, betonte er. Deshalb müsse man weiter daran arbeiten, engagierten und qualifizierten Nachwuchs für das Handwerk zu gewinnen.

Als weiteres „Problemkind“ der Region nannte er den Flughafen Nürnberg  und die damit verbundenen Krisen-Diskussionen. Mit dem Entwicklungskonzept, das der Freistaat Bayern, die Stadt Nürnberg, die Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern in der Region zusammen mit dem Airport Nürnberg unlängst verabschiedet hatten, sein ein Anfang gemacht, „dass der Airport wieder Aufwind bekommt“, so Hanisch.

„Zeitgeist Exzellenz. Trends verstehen. Chancen nutzen.“

Mit dem Thema Trends und Zeitgeist beschäftigte sich der diesjährige Gastvortrag im Rahmen des KHW-Sommerempfangs. Trendforscherin, Zeitgeist-Expertin und Dozentin für Trendforschung Kirstine Fratz  erklärte in ihrem Vortrag „Zeitgeist Exzellenz. Trends verstehen. Chancen nutzen“, wie Trends auf uns wirken und welch absurde Ausmaße sie manchmal annehmen. So zeigte sie an anschaulichen Beispielen, wie der aktuelle Gesellschafts-Trend der permanenten Leistungsoptimierung schon wieder von gegenläufigen Trends abgelöst wird. Nicht mehr Perfektion, sondern eine Art „kollektive Romantik“ ist in allen Bereichen der Gesellschaft zu spüren, so Kristine Fratz. Themen wie „Liebe“ und „Heimatgefühl“ sind deshalb groß im Kommen. Auch im Handwerk zeigen sich bereits erste Zeichen des neuen Trends. „Alles, was handgemacht ist, liegt momentan besonders angesagt“, betonte die Trendforscherin.

Anschließend an den Vortrag konnten sich die Gäste bei kleinen kulinarischen Köstlichkeiten stärken und hatten die Gelegenheit, in sommerlichem Ambiente das Netzwerk zwischen Handwerk, Politik, Wirtschaft und Medien durch interessante Gespräche weiter auszubauen.

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