Inzwischen zur guten Tradition geworden, war der 7. Sommerempfang der Kreishandwerkerschaft Nürnberg Stadt und Land auch in diesem Jahr wieder Plattform für den Austausch zwischen Handwerk, Politik, Wirtschaft und Medien in der Metropolregion. Zahlreiche Gäste – darunter Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer, Vertreter der Stadtratsfraktionen sowie Thomas Pirner, Präsident der Handwerkskammer – waren der Einladung ins Sheraton Carton Hotel Nürnberg gefolgt, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Partner des Sommerempfangs war auch in diesem Jahr wieder die VR Bank Nürnberg, vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden Dirk Helmbrecht.
Optimismus bestimmt das Handwerk
Die derzeitige Stimmung im bayerischen Handwerk ist gut – das spiegelte sich auch bei dieser Veranstaltung wider. „Besonders freut mich die jüngste Meldung des Bayerischen Handwerkstags zum starken Anstieg der Lehrverträge“, so Gastgeber und Kreishandwerksmeister Achim Hanisch. Bis Ende Juni 2016 hätten die bayerischen Handwerkskammern rund 12.900 neue Ausbildungsverträge registriert. „Immerhin 12,6 Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr“, so Hanisch weiter. In Mittelfranken wurden bis zum 30. Juni 1.527 Lehrverträge abgeschlossen, was einem Plus von 17,4 Prozent im Vergleich zu 2015 entspricht. Besonders erfreulich seien die Zahlen für die Stadt Nürnberg: Zum 30.6. waren hier 458 Lehrverhältnisse bei der Handwerkskammer gemeldet – knapp 28 Prozent mehr als im Vorjahr. 2015 waren es zum gleichen Datum nur 358 Lehrverhältnisse. „Das ist auf jeden Fall ein sehr gutes Zeichen dafür, dass sich die Lücke zwischen frei bleibenden und besetzten Lehrstellen weiter schließt.“ Dennoch sei es zu früh, die Problematik „Nachwuchsmangel“ von der Agenda zu nehmen. „Ich sehe es auch weiterhin als eine der Hauptaufgaben der Kreishandwerkerschaft, den Nachwuchs durch vielfältige Maßnahmen auf die Chancen im Handwerk aufmerksam zu machen.“
Zur Diskussion stellte Achim Hanisch im Rahmen des Sommerempfangs auch, wie sich das Handwerk erfolgreich in der Region und für die Gesellschaft engagieren kann – beispielweise durch die Ausbildung junger Flüchtlinge oder kleinere Projekte in der Entwicklungshilfe. „Den Mittelstand, und insbesondere das Handwerk, als Rückgrat der Wirtschaft sehe ich hier unbedingt mit in der Verantwortung“, führt Achim Hanisch aus. „Im Zeitalter der Globalisierung rücken wir immer näher zusammen. Einerseits natürlich durch das Internet, das uns die ganze Welt eröffnet. Andererseits durch all die Menschen, die aus diesen Ländern zu uns nach Deutschland kommen.“ Im Umkehrschluss seien für Hanisch die Schwierigkeiten und Krisen in anderen Regionen der Welt auch nicht mehr nur deren Probleme. „Deshalb müssen wie alle an einem Strang ziehen, um die Zukunft zu gestalten“, so sein Appell. Die Kreishandwerkerschaft Nürnberg Stadt und Land sei den Betrieben dabei gerne ein Ansprechpartner.
Kai Weßler – seit Beginn der Spielzeit 2010/2011 Dramaturg für Oper, Konzert und Ballett am Staatstheater Nürnberg – lieferte mit seinem Vortrag „Damit sich der Vorhang hebt. Arbeit am Theater“ im Anschluss ein Beispiel für eine Branche, in der die Zusammenarbeit von Menschen aus vielen verschiedenen Nationen an der Tagesord-nung ist. Das Publikum mit einer guten Vorstellung zu begeistern, sei nur durch eine sehr hohe Arbeitsteilung möglich. „Davon“, so Ha-nisch, „kann sich das Handwerk einiges abschauen!“