Am 20. Juli eröffnete im Germanischen Nationalmuseum (GNM) in Nürnberg eine Ausstellung der ganz besonderen Art. Glas-Kunst von der Antike bis ins 20. Jahrhundert steht im Mittelpunkt der Show des größten kulturhistorischen Museums des deutschsprachigen Raums.
In der exquisiten Glas-Sammlung können Besucherinnen und Besucher rund 100 Exponate bestaunen, die die unterschiedlichsten Erscheinungsformen des faszinierenden Werkstoffes zeigen. Egal, ob transparent oder undurchsichtig, ob farblos oder auffallend bunt, kantig geschliffen oder in fließender Form – die Vielfalt der Ausstellungsstücke zeigt die beeindruckende Bandbreite der Handwerkskunst.
Die Präsentation der Trink- und Tafelgläser belegt eindrucksvoll, wie sich Formen über lange Zeit ähneln. Antike, massenweise hergestellte Fläschchen stehen im Kontrast zu einem mittelalterlichen Hedwigsglas, von dem es nur noch wenige auf der Welt gibt. Römer und Krautstrunk aus Waldglas zeigen, wie Gebrauchsglas im Spätmittelalter aussah, während das venezianische Cristallo als Luxusglas nur wenigen Privilegierten zur Verfügung stand. Über barocke Gläser führt die Entwicklung zu Überfanggläsern und Jugendstilobjekten bis zum funktionellen Design der 1950er Jahre.
Die Ausstellung zeigt, dass Glas seit Jahrhunderten nahezu jeden unserer Lebensbereiche erobert und verschönert hat – geschliffene Linsen, medizinisches Gerät, Verpackungen, Musikinstrumente, Schmuck, Spielzeug und vieles mehr.