Rund um die KHW

Juni 2023 | Presseinformation

KHW Nürnberg ermöglicht exklusive Einblicke in das Handwerk

Ein Blick über den Tellerrand hilft oft dabei, die eigenen Herausforderungen aus einem neuen Blickwinkel zu sehen. Genau aus diesem Grund fand Ende Mai ein Handwerkergespräch der besonderen Art statt: Die Kreishandwerkerschaft Nürnberg Stadt und Land (KHW) lud Kolleginnen und Kollegen zur Besichtigung der neuen Feuerwache 1 in Nürnberg ein. Denn das Feuer fasziniert Menschen seit jeher – genau wie diejenigen, die es bekämpfen. Mit imposanten Löschfahrzeugen, lauten Sirenen und grellen Signalfarben sorgt die Feuerwehr bei Kindern wie Erwachsenen für große Augen. Die Begeisterung für den Berufsstand war auch bei der exklusiven Besichtigung der neuen Feuerwache 1 in der Reutersbrunnenstraße spürbar, zu der die Kreishandwerkerschaft Nürnberg Stadt und Land (KHW) gemeinsam mit Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel eingeladen hatte. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen zeigten Interesse und wollten sich den Blick hinter die Kulissen und in die Einsatzfahrzeuge nicht entgehen lassen.

Topmodern und mit Tradition

Mit insgesamt 545 Beamten und Angestellten, die auf fünf Wachen verteilt sind, ist Nürnberg nach München die zweitgrößte Feuerwehr Bayerns. Eine dieser Wachen liegt in der Reutersbrunnenstraße unweit der Pegnitz. Knapp120 Jahren lang nannten die Einsatzkräfte die alte Feuerwache West mit der Hausnummer 24 ihr Zuhause. Um jedoch auch in Zukunft allen Herausforderungen gerecht zu werden, war klar, dass ein neuer Standort gefunden werden muss. 2006 fanden die ersten Gespräche statt, 2012 wurde dann mit dem Neubau rund 950 Meter weiter begonnen. Am 9. Februar 2021 folgte die Eröffnung. Bei der Besichtigung durch die KHW wurde die stolze Tradition der Nürnberger Feuerwehrleute auch in der neuen und topmodernen Feuerwache 1 schnell spürbar.

Neue Herausforderungen für das Handwerk

Dass das Handwerk – egal in welchem Bereich – mit der Zeit gehen muss, ist klar. Deswegen rüsten immer mehr Gewerke auf, um den neusten Standards gerecht zu werden und auch den Anforderungen der neuen Auszubildenden zu entsprechen. Gleiches gilt auch bei der Feuerwehr: „Die Kriterien an die Feuerwehr haben sich mit den Jahren massiv verändert“, erklärte der Leiter der Feuerwache Stefan Zink, der die KHW-Delegation durch sein Reich führte, und ergänzte: „Mit dem Neubau der Feuerwache 1 haben wir jetzt einen Standort, der mit der Zeit geht. Die neuen Räumlichkeiten haben viele Arbeitsabläufe für unsere Einsatzkräfte erleichtert.“

Dass die Feuerwehr dabei viel mehr als nur Löscharbeiten zu bieten hat, stellte Stefan Zink schon zu Beginn der Führung klar. Auf sieben Einsatzbereiche verteilt, übernimmt die Feuerwehr viele zusätzliche Aufgaben neben dem klassischen Einsatzdienst. Ein Schwerpunkt der Feuerwache 1 liegt im Umwelt-, Chemie- und Strahlenschutz. Darüber hinaus stellt die Fahrzeug- und Gerätetechnik einen wichtigen Teil der Arbeit dar. Nicht zuletzt befindet sich am Standort die Sonderabteilung der Elektro- und Kommunikationstechnik, die für das Kommunikationsnetz der Stadt Nürnberg zuständig ist. Die Kolleginnen und Kollegen sind neben der Expertise im Kampf gegen das Feuer auch Profis in ihrem jeweiligen Gebiet. Solange keine akuten Einsätze anstehen, nimmt die Arbeit im jeweiligen Sachbereich die meiste Zeit des Tages in Anspruch.

Fit für den Einsatz

Um für beste Einsatzbedingungen zu sorgen, stehen fast täglich Sporteinheiten auf dem Programm, die in der Wache umgesetzt werden können. Ruhe- und Gemeinschaftsräume geben den Einsatzkräfte die Möglichkeit, sich in ihren 24-Stunden-Schichten zurückzuziehen und sich zwischen den Einsätzen auszuruhen – um dann wieder mit voller Kraft am nächsten Einsatzort zu sein. „Was die Feuerwehr leistet, ist wirklich erstaunlich. Wir sind sehr stolz, so eine Truppe in unserer Stadt zu haben. Ohne ihre Unterstützung hätten wir die letzten Krisen nicht bewältigen können. Ich erinnere hier an die Unterstützung während der Corona-Pandemie oder die Flüchtlingshilfe, die die Feuerwehr geleistet hat“, unterstrich Bürgermeister Christian Vogel.

Kindheitstraum Feuerwehrmann

Nach der Besichtigung der Innenräume ging es für die Besucherinnen und Besucher im Rahmen der KHW-Veranstaltung unter anderem in die sechs Fahrzeughallen, die Logistikräume, die hauseigene Schreinerei und den Techniktrakt. Hier erfüllte sich für den ein oder anderen tatsächlich ein Kindheitstraum, als Stefan Zink einen Löschzug aus drei Fahrzeugen im Detail vorstellte – Fotoandenken hinterm Steuer inklusive.

Für Stefan Zink, der nach 37 Dienstjahren bald in den Ruhestand geht, war es die letzte Führung durch „seine“ Feuerwache. Neben den vielen Informationen und technischen Besonderheiten, von denen er berichtete, machte er vor allem eindrucksvoll deutlich, mit wie viel Herzblut die Kolleginnen und Kollegen an der Feuerwache 1 in Nürnberg ihren Beruf ausüben. Dass die Feuerwehr nicht nur mit ihrem hochmodernen Standort, sondern auch talentiertem Nachwuchs für die Zukunft gut aufgestellt ist, bestätigte Zink zum Abschluss und betonte, dass er gelassen in die Zukunft seiner Wache, der Kolleginnen und Kollegen sowie der Stadt Nürnberg blickt.

Zahlreiche neue Impulse für das Handwerk

Mit der Besichtigung der Feuerwache geht heute für viele ein Kindheitstraum in Erfüllung. Ich bin aber sicher, dass sie auch klargemacht hat, dass hinter dem Berufsfeld viel mehr als laute Sirenen und Löschwasser steckt. Um all diese Facetten aufzuzeigen, waren wir heute hier“, machte Achim Hanisch, Kreishandwerksmeister, zum Abschluss der Veranstaltung deutlich. Das Handwerkergespräch, aber auch die jährlich stattfindende Handwerkerrundfahrt, die ebenfalls von der KHW veranstaltet wird, haben nämlich genau das als Ziel: Über die unterschiedlichen Herausforderungen verschiedener Berufsgruppen zu informieren – egal, ob sie aus dem Handwerk stammen oder eben das Feuer bekämpfen. „Nur, wenn wir vor Ort sind und uns mit den Menschen austauschen, gelingt es, Vorurteile aus dem Weg zu räumen und Perspektiven für junge Leute aufzuzeigen.“ Dieser Impuls ist es, den viele der Interessierten auch diesmal wieder mitgenommen haben. So kann es gelingen, die Berufe vollumfänglich zu verstehen und auch für junge Menschen wieder attraktiver zu machen.

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