Die Aussichten für das Handwerk in der Metropolregion sind unverändert gut! Das wurde bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Kreishandwerkerschaft Nürnberg Stadt und Land wieder einmal deutlich. Die Delegierten kamen am 14. Mai ins Novotel Nürnberg Centre Ville, um sich über die Neuigkeiten aus der Branche zu informieren. Dr. Michael Fraas, Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg, lobte das Handwerk, sei es doch nach wie vor eine stabile Stütze für die Wirtschaft der Region. Zudem ging Dr. Michael Fraas detaillierter auf die drei Themen ein, die die Handwerksbetriebe in der Region besonders beschäftigen. Zum einen sei dies der rasante Fortschritt der Digitalisierung. Mit Informationsveranstaltungen, Seminaren und persönlicher Beratung möchte die Stadt Unternehmen vernetzen und sie so beim digitalen Wandel unterstützen. Die Knappheit der Gewerbeflächen in der Stadt Nürnberg, die immer weiter wächst, war ein weiterer Punkt, auf den der Wirtschaftsreferent zu sprechen kam. Er betonte, wie wichtig es sei, die Handwerksbetriebe in der Stadt zu halten und sie nicht, durch zu teure oder begrenzte Flächen, ins Umland zu zwingen. Eine Lösung hierfür könnten sogenannte Gewerbehöfe sein, in die sich Handwerksbetriebe zu günstigeren Konditionen einmieten können. Zu guter Letzt widmete sich Dr. Michael Fraas der Zukunft des Handwerks in der Region und die verlässliche Arbeitskräftesicherung, die die Branche mit sich bringt.
Handwerk in der Region ist erstklassig
Auf die bedeutende Rolle des Handwerks ging auch Thomas Pirner, Präsident der Handwerkskammer Mittelfranken, der den aktuellen Konjunkturbericht des Handwerks vorstellte, in seinem Beitrag ein. So konnte er vermelden, dass immerhin fast 96 Prozent der befragten Betriebe ihre momentane Situation als sehr gut, gut oder befriedigend einschätzen würden. Die Beschäftigungszahlen seien nahezu stabil und mit 11,5 Prozent mehr Investitionen als im Quartal zuvor, gelte das Handwerk weiterhin als eine der wichtigsten Wirtschaftssäulen in Mittelfranken. In diesem Zuge machte Thomas Pirner deutlich, wie wichtig es sei, die Forderungen des Handwerks in der Politik unterzubringen und sich für deren Umsetzung stark zu machen. Von genauso hoher Relevanz sei es, so Thomas Pirner, die berufliche Bildung weiter zu fördern und die duale Ausbildung mit einem Studium gleichzusetzen. „Wir müssen es schaffen, auch die Denkweise in der Bevölkerung, was die hohe Relevanz handwerklicher Berufe angeht, zu ändern und klar zu machen, wie bedeutend diese für unsere Gesellschaft sind.“
Digitaler Wandel zentrales Thema für die Zukunft
Trotz der positiven Grundstimmung gibt es auch einige Themen, die den Handwerkern in der Region unter den Nägeln brennen – auch dafür bot die Jahreshauptversammlung Gelegenheit zum Austausch: Kreishandwerksmeister Achim Hanisch nannte beispielsweise die viel diskutierten Dieselfahrverbote. Zur Zufriedenheit aller haben sich die Stadt und die Handwerkskammer für Mittelfranken darauf geeinigt, dass es Dieselfahrverbote in Nürnberg in absehbarer Zukunft nicht geben wird. Auch das Thema Digitalisierung stellt viele Betriebe vor große Herausforderungen. Diesem Punkt widmete sich Reto Manitz, City Manager der Stadt Nürnberg, in seinem Beitrag. Er erklärte, dass die Digitalisierung zwar in aller Munde sei, aber gleichzeitig eine Belastung darstelle, da das nötige Know-how oft noch fehle, die Unternehmen sich jedoch gezwungen fühlen, auf allen digitalen Kanälen vertreten zu sein. In seinem Vortrag steuerte Reto Manitz diesen Bedenken entgegen und legte einige der Chancen dar, die die Digitalisierung mit sich bringt. So können Betriebe die Vorteile der Digitalisierung, wie Ressourcenschonung, schnellere Prozesse und Individualisierung der Leistungen, strategisch clever für das eigene Unternehmen nutzen.
Nach den wichtigen und neuen Impulsen der einzelnen Referenten, folgte der Bericht über die Arbeit der Kreishandwerkerschaft im vergangenen Jahr sowie die Abstimmungen über den Haushalt.