RUND UM DIE KHW

September 2017 | Presseinformation

Statement des Kreishandwerksmeisters zu möglichen Dieselfahrverboten in Innenstädten:

Schlechte Luft in deutschen Städten: Eine zu hohe Stickstoffbelastung gibt derzeit bundesweit Anlass zur Diskussion. 67 Prozent der Stickstoffemissionen kommen von Dieselfahrzeugen. Um die von der Europäischen Union geforderten Luftqualitätsstandards einzuhalten, ist deshalb für mehrere deutsche Städte ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge, die nicht der Abgasnorm Euro 6 entsprechen, im Gespräch. Dabei wären jedoch nicht nur ältere Dieselfahrzeuge betroffen, sondern auch einige, die gerade einmal ein Jahr alt sind...

Dazu Achim Hanisch, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Nürnberg Stadt und Land: „Ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge hätte massive Auswirkungen für das regionale Handwerk und wäre gerade für kleine und mittelständische Betriebe eine wirtschaftliche Katastrophe! Da eine Nachrüstung mit vertretbarem Aufwand nicht möglich ist, wäre die teure Neuanschaffung eines schadstoffärmeren Fahrzeugs die einzige Option. Aber: Die wenigsten Familien oder Gewerbetreibenden können sich so kurzfristig den Erwerb eines Fahrzeugs der aktuellen Schadstoffklasse leisten. Deshalb appelliere ich unbedingt an die Politik, ein solches Thema nicht auf dem Rücken der Betriebe auszutragen. Der gesamtwirtschaftliche Schaden, der dabei entstehen würde, wäre immens! Statt viel Zeit in die Idee eines Verbots von Dieselfahrzeugen in Innenstädten zu investieren, sollte man sich also lieber intensiver mit einer Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs und den Möglichkeiten der Elektromobilität auseinandersetzen, um auf diese Weise den Autoverkehr in den Städten generell zu reduzieren. Dabei sehe ich vor allem den Bund in der Pflicht, den Kommunen bei der Entwicklung von nachhaltigen Verkehrskonzepten finanziell unter die Arme zu greifen. Nicht zuletzt gebe ich zu bedenken, dass der Autoverkehr in unmittelbarer Nähe innerstädtischer Messstellen nicht die einzige Ursache der Konzentrationsüberschreitungen ist! Vielmehr tragen auch der weiträumige städtische Verkehr, Industrieemissionen und die Abgase von Heizungen zur urbanen und großräumigen Hintergrundbelastung bei. Wir von der Kreishandwerkerschaft, die wir natürlich in erster Linie für die Handwerksbetriebe in der Region stehen, sprechen uns aus den genannten Gründen eindeutig gegen ein Dieselfahrverbot aus!“

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